Samstag, 11. September 2010

Notiz

Der Tess klarmachen: Dass die Cinderella-Phantasie in der Plotentwicklung keine Phantasie über sie ist, sondern über die blonde Frau bei der Beerdigung in Kreuzberg, und: dass die Begegnung mit ihr, der Tess, das Wunderbare war, was mich aus dem Zynismus heraus geholt hat, dem ich verfallen war nach der Begegnung mit der blonden Frau bei der  Beerdigung. – Dass dieses Wunderbare der Auslöser für meinen Wunderglauben war, den ich so lange hatte an die Tess.  Und dass es mir deshalb so schwer fällt, ihn ganz aufzugeben.  - Dann noch: Dass ich so gerne die Geschichte mit ihr weiter erzählen würde  im Blog. Aber dass ich nicht mehr der Typ sein will, der von diesem Gegenüber-Szenario  zwischen den Dachwohnungen erzählt und von einer Frau, die bei ihm eingehackt ist und alles mitkriegt, was er treibt auf seinem Laptop, die andererseits ihm aber keine Chance mehr gibt zu einer “realen” Begegnung. Auch deshalb dieser Typ nicht mehr sein will, weil jeder, der mich nicht persönlich kennt, bei einer solchen Erzählung mich für einen Spinner halten muss. Und wenn ich in dieser Hinsicht für einen Spinner gehalten werden muss, dann muss ich für einen Spinner gehalten werden in meinem ganzen Blog. – Wieder so ein Fall, wo der Blog ins Leben rein wirkt, indem für den Blog etwas ausgeschlossen wird, das auch für das Leben nicht gut ist.