Montag, 19. Dezember 2011

Apfelsaft



Wegen Vierter Advent und Regen sitzt Sabine Baer ganz alleine da in der Galerie und liest ein Buch über Frieda Kahlo. Am Vortag hatte Shakti Galeriedienst, wie sie es nennen im Team des KunstRaum Ko, am Sonntag war Sabine dran, am Mittwoch wird Rolf Sellmann da sein und am Wochenende ist Weihnachten, das Wochenende darauf Jahreswechsel und das ist der Grund, weshalb alle sagen: Ja, gerne. Aber bitte erst im neuen Jahr. – Treffen mit der Kunstsammlerin, mit Peter Lindenberg, mit Rena Lux, alle erst nach den Feiertagen.

Ich notiere mir die Angaben für die noch fehlenden Bildunterschriften in Vier. Sabine liest sie mir vor, ich notiere und danach fotografiere ich die Bilder von Shakti. Die habe ich nicht berücksichtigt in meinem Posting über die Ausstellungseröffnung. Das geht nicht. Hier das Bild, das bereits verkauft ist, für 1750 Euro: Zaubertricks, Acryl auf Leinwand, 160 x 170 cm, 2011: 


Shakti war nicht Therapeutin, wie ich behauptet habe. Shakti  i s t  Ärztin; heißt: sie praktiziert immer noch. Und wenn sie nicht praktiziert, dann malt sie, und wann immer sie kann, so wie jetzt, reist sie nach Indien.


18. des Monats, da ist die 18m Galerie geöffnet. Zu sehen immer noch die apart bunte Warenwelt von Stephanie Senge. Und für die Gäste gibt es Rotwein oder heißen Apfelsaft mit Zimt, hatte Julie August geschrieben in ihrer Einladung. Das ist einer der beiden Gründe, warum ich da bin: Ich habe noch nie heißen Apfelsaft mit Zimt getrunken. Den möchte ich mal kosten. – Gerne, sagt Julie und ich folge ihr in die Küche.  


Und dann möchte ich dich noch fragen, ob du dich mal ausführlicher mit mir unterhalten willst. Ich möchte dich porträtieren mit deinem Galerie-Engagement.  Julie scheint nichts dagegen zu haben, aber – ?  Der Aber-Teil verzögert sich. Denn in der Küche wird Julie in eine Unterhaltung mit anderen Galeriebesuchern verwickelt. Ich will mich nicht dazwischen drängen. Ich gehe wieder nach vorne in den Ausstellungsraum und fotografiere die Arbeiten von Stephanie, so dass das Plastisch-Haptische zur Geltung kommt und dass deutlich wird: das ist nur ein Spiel mit der Malerei, es sind keine Gemälde, es sind Reliefs, die Arbeiten einer Bildhauerin.  




Jetzt möchte ich mich verabschieden. Julie! Nur ganz kurz. – Mit kurz meine ich die Unterbrechung. – Willst du dich mal länger mit mir unterhalten? frage ich und die Leute in der Küche lachen  - wegen meines Sprachunfalls mit kurz und länger. - Ja. Julie möchte sich mal länger mit mir unterhalten. ABER: erst im neuen Jahr.

Wie schmeckt heißer Apfelsaft mit Zimt? - Wie frisch gebackener gedeckter Apfelkuchen mit Rosinen drin, habe ich es zu beschreiben versucht und niemand in der Küche hat mir widersprochen. 
Kunst: © Shakti, Stephanie Senge
Fotos: © w.g.