Montag, 12. Dezember 2011

Erlaubt

Die Galeristin wollte den Bruch. Subjectobject scheidet aus als Sponsor. Nachdem die Galeristin mir das gestern gesagt hatte, dass sie nicht mehr kann mit mir, weil sie sich von einem Blogeintrag verhöhnt fühlt, habe ich geantwortet, ihr Entschluss sei eine Erleichterung für mich. Wenn sie mit dem Konflikt nicht anders umgehen will, dann muss ihr alles fremd sein, was ich in Biest zu Biest treibe, dann kann es nicht sein, dass sie den Blog unterstützt. Klare Verhältnisse. Die Szene, in der sie geschaffen wurden, aber alles andere als erleichternd: BEKLEMMEND!   

Welches ist der am häufigsten gegoogelte Name im Blog?
a) Contessa
b) Oguzhan
c) Back-Factory

Welches der am häufigsten gegoogelte Begriff im Blog?
a) Melancholia
b) Nektarine
c) E-Zigarette
Auflösung siehe unten

Einer der Schüler ist entsetzt darüber, sich so persönlich dargestellt zu sehen, wie er sich mir gegenüber geäußert hat. Er wünscht weitgehende Streichungen und stellt am Ende fest, wie sehr ihm der Text und meine ganze Art zu schreiben gefällt. Dankbar dafür, von der Beklemmung abgelenkt zu werden, nehme ich die weitgehenden Streichungen vor und den Namen des Schülers entferne ich ganz aus dem Text. Hinterher schreibe ich ihm, dass ich das freiwillig gemacht habe. Denn nur, weil er in einem Text vorkommt, hat er nicht das Recht, in den Text reinzureden. Mein Recht hingegen ist es, zu schreiben über wen ich will und was ich will, wenn ich keine Schmähkritik übe = Aussagen mache nach dem Muster: A ist ein Kryptofaschist. Wobei es auf das ist ankommt. Wenn ich nämlich feststelle, dass es Menschen gibt, die A vorwerfen, ein Kryptofaschist zu sein, und mir dann in meinem Text überlege, was ich von dem Vorwurf halten soll, dann ist das Gedankenfreiheit. Und Gedanken- und Redefreiheit ist erlaubt. So grundsätzlich habe ich das in meiner Mail allerdings nicht dargelegt. Da habe ich dem Mann dann erklärt, dass ich die Streichungen deshalb vorgenommen habe, weil ich inzwischen erkannt habe, dass das allzu offen war, wie er sich äußerte, nachdem er mich gerade erst 60 Sekunden vorher kennengelernt hatte. Wiederum nicht dargelegt habe ich ihm, was ich ohnehin schon weggelassen hatte von seinen freimütigen Äußerungen, weil ich mir das natürlich vorher überlegt habe, dass ihm das schaden könnte, was er über die Medienbranche, in der er arbeitet, gesagt hat oder über seine finanziellen Hoffnungen. Wie ich auch vieles andere nicht preisgebe, was mir erzählt wird, weil mir klar ist, was ich damit anrichten würde, wenn ich etwas weitergebe, bei dem ich schon, wenn es mir erzählt wird, denke: Das geht doch niemanden etwas an! Und mich schon gar nicht. Also warum erzählt er/sie mir das? – An meinen schönen braunen Augen kann es nicht liegen. Also ist es, weil ich so ein geduldiger Zuhörer geworden bin, seit ich den Blog schreibe? Oder denken sie, dass man mir alles erzählen kann, weil ich zwar bekennend bösartig bin, aber sie zugleich spüren, destruktiv bin ich bei alldem nicht? War ich nicht, werde ich nie sein. Bin ich schon gar nicht gegenüber einem Mann, der nach 60 Sekunden Bekanntschaft sein Innerstes aufgeklappt hat vor mir. Der Mann mit dem Streichungswunsch. Die Streichungen in seinem Sinn vorgenommen. Den Text, mit dem ich der Lehrerin und ihren Schülern eine Freude machen wollte, verunstaltet. Macht nichts. Dafür von der Beklemmung abgelenkt worden.

Als launige Schlussbemerkung habe ich ihm dann noch geschrieben: Wenn ihm mein Blog so gefällt, dann kann er ihn unterstützen, indem er mit einer monatlichen Spende Sponsor wird. Wenn er will, auch namenlos. Das für alle Interessenten, die bisher gezögert haben, mir eine E-Mail mit dem Betreff: Kontonummer zu schicken: Selbstverständlich könnt Ihr auch als Anonyma oder Anonymus #1, 2, 3 … oder mit einem selbstgewählten Alias Sponsor werden.
  
Auflösung: Der am häufigsten gegoogelte Name ist Oguzhan, der am häufigsten gegoogelte Begriff ist Melancholia, habe ich heute gesehen, als ich nach langer Zeit mal wieder in die Blogstatistik geschaut habe.