Samstag, 3. Dezember 2011

Finissage

Die Galeristin weilt in Leipzig, sagt Eva. Gleich wird sie mit Natascha die Bilder ihrer Ausstellung abhängen, um Platz zu machen für die Weihnachtsausstellung von subjectobject. Auf der Website neuerdings in zwei Worten geschrieben: subject object.  Mach das nicht, Liljana! In einem Wort ist es ein Logo, in zwei Worten ist es nicht einmal ein Name.

Die Frau, mit der Eva mich bekanntmacht, als ich reinkomme, ist eine Freundin von ihr und Sammlerin. Doch die Freundin ist nur zum Gucken gekommen. Sie kauft nicht mehr, sie hat begonnen zu verkaufen. Zuletzt hat sie ein großes Bild von Wolf Vostell verkauft, Thema Mauerfall; zu sehen eine Frau, die ihre Beine weit geöffnet hat. Das Bild hat ihr nie richtig gefallen. Sie glaubte jedoch, es haben zu müssen wegen Vostell und des historischen Bezuges. Und wenn sie jetzt auf die Stelle schaut, wo es hing, ist sie so erleichtert, dass es nicht mehr da ist. Eine Sammlerin, die verkauft, und dann noch Holländerin. Sie gibt mir ihre Visitenkarte. Demnächst mehr.  

Natascha versteht mehr von Kunst als du und ich zusammen, meinte die Galeristin neulich und in meiner einfachen praktischen Art habe ich sofort gedacht, dann könnte ich sie fragen, ob sie mit mir in die Neumond-Ausstellung in der Galerie von Tanja Wagner geht und dann kann ich über das schreiben, was Natascha in der Ausstellung sieht, statt schreiben zu müssen über meine Vorurteile gegenüber dem, was ich documenta-Kunst genannt habe (abschätzig). Natascha ist 29, sie hat in Belgrad, Ljubljana und Wien Malerei studiert und macht zur Zeit ein Zweitstudium an der UDK (Studiengang Kunst im Kontext). Ich habe ihr die Adresse des Blogs gegeben und wenn der sie nicht abschreckt, schauen wir uns zusammen Antworten auf den Neumond: Prologue  an. Das wird gut.

Bevor Eva mit Natascha ihre Bilder abhängt, erzählt sie, dass sie in der 18m Galerie gewesen ist und einer der Gründe dafür war mein Posting MAOPOP. Wieder sagt sie, dass sie mich im Dialog besser findet als in dem, was ich im Blog schreibe, aber die Bildgeschichte über die Eröffnung der Ausstellung von Stephanie Senge, die hat ihr gefallen. Und noch besser hat ihr gefallen, was ich über die Hansen gemacht habe. Beides, die Geschichte mit den Fotos aus ihrem Atelier und der Teil mit den Arbeiten von der Hansen. – Können wir uns ab jetzt bitte ein Mal die Woche treffen? sage ich. Weil mich sonst nämlich niemand lobt. Stimmt nicht: Uliane noch. Doch sonst? - Nicht einmal der Schöneberger Galerist von Ulrike Hansen war zu einer seiner matten Reaktionen bereit. Die denken bestimmt, ich mache das alles nur zu meinem Vergnügen. Und so ist es ja auch.  

Da kein Bild, Hinweis auf ein Bild: Andrew Wyeth, Christina´s World.