Montag, 9. Januar 2012

Erscheinung

Das würde ihr ähnlich sehen, dass sie zum ersten Mal nach langer Zeit wieder auftaucht an einem Tag, an dem sowieso schon nichts klappt. Insofern könnte sie es tatsächlich gewesen sein. Jacke (dunkel), Wollmütze (taubenblau) und Form der Jeans (ausgestellt) deuten allerdings nicht darauf hin. Und dass sie mit leeren Flaschen in einer roten Stofftasche zum Glascontainer geht, wäre neu, aber nicht neu genug. Denn so wird das auf keinen Fall was, sie auf der anderen Straßenseite, Blick stur geradeaus, als hätte sie nichts mit mir zu tun, und ich soll ihr dann hinterher hechten und was weiß ich, was dann passiert. So interessiert mich das nicht. So interessiert mich das jetzt schon seit bald drei Jahren nicht. Weil ich so nicht bin, dass ich das mache, einer Frau hinterher zu laufen. Wusste ich nicht, habe ich durch sie heraus gefunden, dass ich das gar nicht kann. Selbst dann nicht, wenn ich mir immer wieder einrede, dass ich es unbedingt tun sollte und ich nie zuvor so versessen darauf war, eine Frau kennenzulernen wie sie, die mir heute wieder erschienen ist, aber womöglich nur, weil ich mich gerade wieder einmal so nach ihr sehne, und nicht, weil sie tatsächlich auf der anderen Straßenseite gegangen ist mit einer roten Stofftasche und leeren Flaschen drin.