Freitag, 3. Februar 2012

Lesehilfe

Penelope schämt sich.(*)


Männliche Schönheit wird dargestellt von Caravaggio: Amor vincit omnia (1602 - 1603).


Im dritten Band startet Prousts Roman durch. 


Wenn ich mich interessiert hätte, dann für sie. 



Nein, sie hat den Link nicht bemerkt, sagt sie. Am Montag nicht, am Dienstag nicht und auch nicht, als ich den Link am Mittwoch rechts oben unter den Blogtitel gesetzt habe. Weil das nämlich nicht gepasst hat unter den Blogeintrag über die UDK-Ausstellung, erkläre ich. Und jetzt kann es sein, dass sie einfach nur schnell das Telefongespräch beenden will und ihren Drucker zu Ende reinigen, um die Kopien ausdrucken zu können für die Leute, die dann kommen. Es kann aber auch sein, dass ihr nicht gefällt, was ich geschrieben habe in dem Text mit dem Titel Eintritt frei, den ich in einen neuen Blog gestellt habe. Der Blog heißt Das Biest soll sterben, erkläre ich ihr und darauf fragt sie: Wie heißt der Blog? Das Kind soll sterben? – Ich gehe über ihre Alberei hinweg. Doch von dem Moment an ist mir klar, dass sie den Link nicht übersehen hat, dass sie den neuen Blog und den Text gefunden hat, ihn gelesen hat oder jemand anders hat ihr davon erzählt - wie sonst könnte sie Biest mit Kind verwechseln? - und sie ist so voller Polemik oder Widerwillen gegen den Text, dass sie es mir nicht sagen will. Ich überlege mir, aus welchen Gründen das so sein könnte. Dabei wird mir klar, dass es gar nicht anders sein kann, als dass sie ablehnt, was in dem Text steht. Doch gerade wegen dem habe ich mich abgemüht, den Text zu überarbeiten, um ihn lesbar zu machen, und deswegen war es keine Freude, es zu tun: wegen dem, was in dem Text steht. Und wenn das jetzt die Reaktion der Leser auf den Text sein sollte: dass sie lieber nichts dazu sagen, dann brauchen sie sich meinetwegen nicht zu verstellen, indem sie so tun, als hätten sie ihn nicht mal gefunden. Ich muss über den Text nicht reden. Ich wollte ihn nur schreiben und jetzt will ich, dass er gelesen wird. Hier noch mal der Link: Eintritt frei 1, 2, 3. Das ist der Titel des Textes. Das Biest soll sterben ist der Titel des Blogs, der Name des Ortes, an dem der Text steht. Nur insofern hat der Titel Das Biest soll sterben mit dem Text etwas zu tun. Daher war die Albernheit mit Das Kind soll sterben doch ganz hilfreich, weil sie mir gezeigt hat, dass ich das erklären muss – weil es für die Leser erst erkennbar wird, wenn in dem Blog noch andere Texte stehen werden. 


(*) Copyrightfreies Werk eines unbekannten Künstlers.