Samstag, 30. Juni 2012

Sonnenbrand



Mit träumerischem Blick schaue ich auf der Straße des 17. Juni Urlaubern aus aller Welt hinterher und wäre zum ersten Mal in meinem Leben gerne ein Tourist. Das kommt entweder von meinem tapsigen Bedürfnis, auch mal irgendwo dazugehören. Vielleicht beneide ich die Urlauber aber auch nur darum, dass sie irgendwann wieder zu Hause sein werden, und das ist nicht Berlin. Ich habe keine Idee, wie ich einen weiteren Sommer in dieser Stadt durchstehen soll. Und prompt hole ich mir dann noch einen Sonnenbrand, weil ich eine Frau, die ich auf dem Rückweg treffe, nicht unterbrechen will in ihrer aufgeregten Erzählung, indem ich sage, was ich in diesen Momenten immer sage: Können wir uns bitte in den Schatten stellen? Ich hatte nämlich schon einmal Hautkrebs.