Dienstag, 21. August 2012

Wiederverwertung


Vom Sturm abgerissener Plakatfetzen (Maybe-Kampagne von Marlboro).


Bearbeitete LKW Plane.


Oil on Fibreglass (von der Abhörstation auf dem Teufelsberg).


Und das, habe ich erst gedacht, das ist es: The First City, Oil on Advertising-Poster (Werbeplakat), 60 x 85 cm, 1.600 Euro.


1.600. Ist das nicht zu viel, Johannes? - Nein, findet er nicht. Für Leute, die für Kunst Geld ausgeben, ist das nicht zuviel. - Ich erzähle ihm, wie ich letzte Woche mit Rena gefeilscht habe, weil ich 650 Euro für ein Stück aus ihrer Kleinskulpturenserie zu viel fand. Eigenmächtig habe ich den Preis dann auf die 450 Euro reduziert, die sie selbst ursprünglich verlangt hatte. Da hat sie mich aber angerufen mit schwacher Stimme und nicht locker gelassen, bis ich entnervt aufgelegt und hinterher stillschweigend den Preis auf 650 Euro angehoben habe. Nie wieder will ich diese schwache Stimme hören. Und Johannes sagt: Man darf da nicht von sich selbst ausgehen. Bei der Preisbildung, meint er.  Aber letzten Endes ist es nicht der Preis, sondern meine Kamera, die mich abbringt von The First City. Zu Hause erkenne ich, das Bild muss man im Original sehen, das wirkt nicht auf einem Foto. Und im selben Moment, da ich das merke, weiß ich, was ich stattdessen ausloben werde von Johannes in der Kunsthandel-Serie, die ich letzte Woche mit den Skulpturen Renas begonnen habe. Es ist eine sehr persönliche Arbeit. Autobiografische Erzählung. Und wie immer bei Johannes ist es auch eine Wiederverwertung. Die Wiederverwertung ist die Erzählung. Ihr werdet es sehen.




Unrasiert und gut zu fotografieren wie immer: Johannes Schulz von der Produzentengalerie Schulz&Schulz aka Henry Anno.

Kunst: © Henry Anno
Fotos: © w.g.