Dienstag, 2. Oktober 2012

Fernsehmann


Jetzt ist der dicke kleine Fernsehmann doch nicht geplatzt. Es ging auch anders.  Und in den Nachrufen steht, was für ein wichtiger Bühnenschauspieler er war und wie erfolgreich gewesen mit einem Late-Night-Format und einer Comedyserie. Das allerdings in den frühen 90er Jahren. Trotzdem: Wenn sie ihm am Kölner Theater Jahr für Jahr seinen Vertrag verlängert haben, warum stellt er sich dann mit einer ehemaligen SAT.1-Mittagstalkerin in ein TV-Camp in Australien, um die Lagerinsassen hinter ihrem Rücken mit dümmlicher Häme zu überziehen? Weil er genau so eine arme Sau ist wie die ehemalige Talkerin und die Lagerinsassen? Nur dazu noch so fett, dass viele Zuschauer bestimmt auch in der Hoffnung eingeschaltet haben, dass er einmal platzt vor laufender Kamera. Doch nun lese ich, dass er gar keine so arme Sau war, und deshalb könnte ich ihn noch widerlicher finden als vorher schon. Aber das mache ich nicht, weil er tot ist.