Montag, 3. Dezember 2012

Ungeheuer


Leerer Tag, nachdem der wichtige Gesprächstermin (zweite Meinung zur Behandlung) verschoben wurde auf morgen. Viel Zeit für Mutlosigkeit. Oder Realismus? Leben auf Verdacht. Nichts, wovon ich hier berichten will. Nicht, weil ich mich schäme dafür, schwer krank zu sein. Ich schäme mich nicht. Aber ich will nur darüber reden mit Leuten, die etwas tun können. Es ist nichts, um davon zu erzählen. Noch nicht oder gar nicht. Aber wie dann hier weiter, da es nichts Wichtigeres gibt als die Krankheit und gerade das ist Ausdruck ihrer Schwere? Ich weiß es nicht.

DVD zurück zu Video World: Ted. Über einen Teddybären, der sprechen und sich bewegen kann, und über den Jungen, der sich das so sehr gewünscht hat als Kind, dass sein Teddy das kann. Doch dann wird aus dem Kind ein Junge und dann ein Mann und aus dem erfüllten Kinderwunsch wird ein Ungeheuer. Davon hätte ich gerne mehr gesehen. Doch dann geht es darum, dass die Freundin des inzwischen 35jährigen will, dass er sich von seinem Teddy trennt und endlich erwachsen wird. Weil die Freundin ein richtig tolles Mädchen ist, können wir das gut verstehen und der Teddy mit seinem Hang zum Hardcore wird uns zunehmend unsympathisch. So kann man nun aber auch nicht mit einem sprechenden und sich bewegenden Teddy umgehen, wenn man schon mal einen in einem Film hat. Also ... - ich verrate die Auflösung nicht. Sie ist so öde wie der Weg dahin. Industrielles Erzählen. Trotzdem witziger Einfall das mit dem Teddy. Guter Stoff für einen Trailer.


Nachträglich zum Brief von Steffen Weihe. Ton und Geste sind unangenehm, habe ich geschrieben, aber das allein trifft es nicht. Der Ton ist patzig, wie mir heute zu spät einfällt als treffendes Wort. Und da ist natürlich gleich die Frage, womit habe ich das provoziert. Mit etwas, das ich im Blog geschrieben habe? Da sagt einer wie Steffen bestimmt, dass er mein Blog gar nicht liest. Und wenn doch? Oder wenn jemand anderer ihn aufmerksam gemacht hat auf einen Satz wie den im Kontext Rainald Goetz letzte Woche?

Nachdem er aufgehört hatte fernzusehen, weil es nicht mehr wichtig war zu wissen, was geguckt wird von den vielen Leuten und eine Meinung dazu zu haben.

Das muss doch von einem Zuarbeiter für das Fernsehen, der Steffen mit seiner Agentur letzten Endes ist, als Geringschätzung empfunden werden, wo er nur sagen kann, dann mach mal ohne uns und viel Glück und Erfolg auf allen deinen Wegen. Wenn er es gelesen oder wenn ihn jemand darauf hingewiesen hat. Und wenn nicht, dann ist es trotzdem so, dass uns das trennt, und es ist gut, dass es endlich passiert ist.